Marine gewährte tiefe Einblicke

AK Außen nahm an einwöchigem sicherheitspolitischen Informationsseminar teil

Wie erfolgreich kann Piraterie am Horn von Afrika im Rahmen der Mission ATALANTA bekämpft werden? Wie funktioniert der Brennstoffzellenantrieb der neuen U-Boote 212 A? Wie werden noch heute Minen vor der deutschen Küste geräumt? Wie werden junge Offizieranwärter in der traditionsreichen Marineschule Mürwik ausgebildet? Wie wird mit den geplanten Standortschließungen des Marinearsenals Kiel sowie des Flottenkommandos Glücksburg umgegangen?
Diesen Fragen gingen Magnus Adams und Benjamin Laag, beide stellvertretende Europabeauftragte der CDU Münster, in der vergangen Woche nach. Auf Einladung der Jungendoffiziere aus Münster und Unna nahmen die Arbeitskreismitglieder an einem einwöchigen sicherheitspolitischen Informationsseminar der Marine teil, um sich systematisch über das Leistungsspektrum der Marine zu informieren und aktuelle sicherheitspolitische Themen wie Piraterie aber auch die Auswirkungen des neuen Stationierungskonzeptes zu diskutieren.


Magnus Adams, Hauptmann Alexander Maronitis, Jens Wagner und Benjamin Laag, v.l.n.r.Magnus Adams, Hauptmann Alexander Maronitis, Jens Wagner und Benjamin Laag, v.l.n.r.

Bereits beim Besuch des Verbandes deutscher Reeder in Hamburg wurde deutlich, dass die Brutalität und Zunahme der Geiselnahmen am Horn von Afrika den Einsatz der Marine zum Schutz der Handelsschifffahrt im Rahmen der Mission ATALANTA weiterhin notwendig machten. Eine wesentliche Führungsaufgabe übernimmt dabei gegenwärtig das Flottenkommando in Glücksburg. Die Diskussion im dortigen Hauptquartier der Marine ergab, dass die Operationsführung dieses europäischen Einsatzes umstrukturiert werden müsse, da das neue Stationierungskonzept der Bundeswehr die Schließung des gesamten Standortes Glücksburg vorsehe.

Aber auch an anderer Stelle wurden bereits die Auswirkungen des kürzlich vorgelegten Konzeptes deutlich, denn die Teilnehmer wurden als vermutlich letzte Besuchergruppe im Arsenalbetrieb Kiel begrüßt. Während die Materialerhaltung der Schiffe und Boote der Marine sowie Instandsetzung verschiedener Bordkanonen wie der MLG 27 weiterhin durchgeführt werden, wurde schon Ende März im so genannten Druckdock des Arsenalbetriebs die letzte offizielle Dockung veranstaltet. Dennoch zeigten sich die Teilnehmer beeindruckt von der Ingenieurkunst, die Dichtigkeit und Festigkeit von U-booten in einem Dock prüfen zu können.

Weitere Einsichten in die Unterwasserfahrt erhielten die Teilnehmer in Eckernförde beim Ausbildungszentrum U-Boote, wo insgesamt sechs neue U-Boote der Klasse 212 A indienstgestellt und auch Besatzung verbündeter Nationen ausgebildet werden. Erwähnung fand hier auch der Untergang der U Hai, bei dem am 14. September 1966 19 Mann umkamen.

Das würdige Gedenken für die auf den Meeren gebliebenen Seeleute aller Nationen konnte weiterhin beim Besuch des Marineehrenmals in Laboe nachempfunden werden. Gedacht wurde ebenfalls der kürzlich auf der Gorch Fock verunglückten Kadettin, und ein Bullauge der Wilhelm Gustloff erinnerte an deren dramatischen Untergang am 30. Januar 1945.

Höhepunkte des Seminars waren eine Führung auf dem Minenjagdboot Grömitz, das im Marinestützpunkt Kiel vor Anker lag, sowie ein Besuch der Offizierschule der Marine in Flensburg-Mürwik. Hier konnten sich die Teilnehmer davon überzeugen, dass „in einem traditionellen, maritimen Umfeld mit frischem Geist, zeitgemäßen Ausbildungsmethoden und moderner Technik eine fordernde Ausbildung gestaltet“ wird.

"Insgesamt bleibt es wünschenswert, dass sich die Bevölkerung stärker dafür interessiert, was die Marine weltweit für sie leistet." So Benjamin Laag, stellvertretender Vorsitzender AK Außen-, Sicherheitspolitik und Europa CDU Münster