Kalter Krieg, warmer Kaffee und viele bleibende Eindrücke
Als erstes stand eine Besichtigung des ehem. Regierungsbunkers in Ahrweiler auf dem Programm. Dieses teuerste Bauwerk der Bundesrepublik ist wie eine Zeitkapsel und die Teilnehmer konnten u.a. erfahren, dass der Bau über ein Jahrzehnt gedauert hat, trotz aller Geheimhaltung der DDR nicht verborgen geblieben war und dass er bei seiner Fertigstellung bereits vor den moderneren Atomwaffen keinen ausreichenden Schutz mehr bieten konnte. Der Bunker wurde trotz allem für Nato-Übungen genutzt und immer wieder der Ernstfall geprobt – bis er 1997 stillgelegt wurde, da man sich eine Anpassung an die aktuellen Brandschutzvorschriften nicht leisten konnte/wollte. Außerdem sei der Kalte Krieg ja auch vorbei gewesen.
Nach dem Mittagessen gab es im Besucherzentrum des Bundesministeriums der Verteidigung eine Einführung in die Grundlagen deutscher Außen- und Sicherheitspolitik. Dabei wurden u.a. über Ursachen der Piraterie und den „Comprehensive Approach“ der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik, der durch ressortübergreifende Zusammenarbeit gekennzeichnet ist, diskutiert. Hauptmann Reints erklärte, dass die Bundeswehr im Rahmen der Neuausrichtung konsequent auf Auslandseinsätze ausrichte, denn es käme darauf an, Krisen dort zu bewältigen, wo sie entstehen. Das ginge aber nicht nur mit Soldaten, aber eben auch nicht ohne sie, da sie ein sichereres Umfled für die anderen Akteure schaffen müssten.
Nach einer Tasse warmen Kaffees ging es abschließend durch den Park des Palais Schaumburg, wo man Adenauers Teehaus sowie den von Erhard erstmalig genutzten Kanzlerbungalow betrachten konnte. Im Palais selbst waren Adenauers ehemaliges Arbeitszimmer und der Kabinettssaal die Hauptattraktionen. Marc Würfel-Elberg freute besonders, dass sich diesmal auch viele jüngere Teilnehmer – u.a. aus den Reihen des Rings Christlich-Demokratischer Studenten sowie der Jungen Union zu einer Teilnahme an der Fahrt entschlossen hatten.