Bericht über den Vortragsabend des Arbeitskreises Außen-, Sicherheitspolitik und Europa der CDU Münster mit Dr. Erös am 28. September 2012 im Restaurant Luminá
Zur Veranstaltung „Unter Taliban, Warlords und Drogenbaronen – eine deutsche Familie kämpft für die Kinder Afghanistans“ mit dem Leiter der Kinderhilfe Afghanistan, Herrn Oberstarzt a.D. Dr. Reinhard Erös, hatte der CDU-Arbeitskreis geladen.
Der Arbeitskreisleiter, Marc Würfel-Elberg, freute sich sehr über die breite Resonanz, die die Veranstaltung gefunden hat. Über 40 Personen – unter ihnen z.B. der ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen, Winfried Nachtwei, der emeritierte Soziologieprofessor und Afghanistankenner Christian Sigrist, der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft Münsterland-Süd, Herr Oberst der Reserve Horst Kneilmann sowie der Vorsitzende der Gesellschaft für bedrohte Völker, Herr Dr. Kajo Schukalla - waren am Freitagabend der Einladung in das Restaurant Luminá gefolgt.
Anstatt auf das in der Nähe stattfindende Münsteraner Oktoberfest zu gehen, folgten die Gäste den Ausführungen des Bayern Reinhard Erös, der von seiner Arbeit in den östlichen Provinzen Afghanistans und seinen Ansichten zum Afghanistaneinsatz berichtete.
Über ein Dutzend Schulen, Gesundheitsstationen und Waisenhäuser hat die von ihm, seiner Frau und den fünf Kindern betriebene Kinderhilfe Afghanistan schon errichten können. Derzeit befindet sich eine erste Universität nur für Frauen im Bau, die voraussichtlich im nächsten Jahr eröffnet werden wird.
Erös machte klar, dass die Erhöhung der Bildung bei den Frauen dazu führe, dass diese anstatt sieben „nur“ drei Kinder bekämen. Dies sei schon allein deswegen gut, weil der Schulausbau ansonsten mit dem Bevölkerungswachstum gar nicht Schritt halten könne, wodurch die Bildungsquote dann weiter sänke.
Was die Abzugspläne der Nato für 2014 anbelangt, so erläuterte Erös, dass die Vorstellung, dass dann alle Soldaten das Land verlassen haben werden, naiv sei. Es sei immer wieder davon die Rede, dass man die Nato-Kampftruppen abziehen wolle. Das könnte dazu führen, dass die verbleibenden deutschen Soldaten, die nicht den Kampftruppen angehören, von Nicht-Nato-Soldaten beschützt werden müssten – eine Maßnahme, der er skeptisch gegenübersteht, die aber seit einiger Zeit bereits im kleinen Feldlager Faizabad Realität ist.