Europafrühstück der CDU Münster etabliert sich

2. Europafrühstück stieß ebenfalls auf große Resonanz

Erneut haben über 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger der Stadtgesellschaft an einem Europafrühstück teilgenommen, zu dem der Europabeauftragte der CDU Münster, Marc Würfel-Elberg, in des Café LuMiná am Hafen eingeladen hatte.

Angezogen wurden sie vom angebotenen Thema „Keine Frühlingsgefühle in Europa und Arabischer Winter?“ Der Referent, Diplom-Jurist Magnus Adams, der bis Ende März noch in der Deutschen Botschaft in Ägypten tätig gewesen war, konnte aus erster Hand berichten und lieferte eine differenzierte Einschätzung der Lage.


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Präsident Mursi wurde als Strohmann der Muslimbruderschaft eingeschätzt, die die demokratischen Wahlen vermutlich deswegen gewonnen hat, weil sie am besten organisiert war und auch den Menschen viel Hilfe geleistet hat, angesichts der gestiegenen Sorgen der Ägypter um ihre Grundbedürfnisse, die unter dem vorherigen Regime wohl besser befriedigt worden waren.

Insgesamt ist die Situation der Menschen von starkem Unsicherheitsempfinden geprägt. Dies stellt auch das Zusammenleben der Religionen auf die Probe, da man eben nicht weiß, ob man sich auf den anderen noch verlassen kann. Dennoch wird die häufig dargestellte Bedrohung der christlichen Minderheit, die ca. 10 % der Bevölkerung des ungefähr 83 Millionen Einwohner zählenden Landes ausmacht, vom Referenten so nicht bestätigt. Auch wenn am selben Tage von einer tödlichen Auseinandersetzung in Ägypten zwischen Christen und Moslems berichtet wurde, so handele es sich doch bei den bisher berichteten Vorfällen nicht um eine religiös motivierte Entwicklung, sondern in erster Linie um Auseinandersetzungen zwischen Familien bzw. Clans, die es immer wieder gibt, über die aber vor allem dann bei uns berichtet wird, wenn diese verschiedenen Religionen angehören.

Deutlich wurde aber auch, dass man nicht erwarten kann, dass sich in Ägypten in Kürze eine Demokratie nach westlichem Vorbild entwickelt. Mit Blick auf die deutsche Geschichte, in der es auch längere Zeit gedauert hat, sollte man sich wohl in Geduld üben.

Marc Würfel-Elberg wies im zweiten Teil der Veranstaltung darauf hin, dass man in Europa trotz der derzeitigen Unterkühlung einiger Beziehungen in der Staatsschuldenkrise keine Rückschritte machen dürfe, sondern gerade angesichts leerer Kassen die Zusammenarbeit – besonders im Verteidigungsbereich – weiter vertiefen müsse. Ein entsprechendes Konzept zur Schaffung einer europäischen Armee, das der Europa-Arbeitskreises der CDU Münster im letzten Jahr erarbeitet hatte, soll nun Eingang in das Wahlprogramm der EVP finden.